Rainer Schiffer: Kunst des Unterwegsseins, von Dr. Peter V. Brinkemper
Rainer Schiffer ist ein Künstler der zurückhaltenden Art. Einer, der mit dieser Rolle vorsichtig und hoch sensibel umgeht. Sein ständig präsenter Humor scheut die Übertreibung, das Pathos, die Wuchtigkeit, die direkte Invasion in das Herz und das Hirn der Betrachter.

Rainer Schiffer: bis jetzt
Malen ist für Rainer Schiffer der Versuch, für seine Sicht der Dinge eine Signatur zu finden.

Dabei kommt es ihm nicht darauf an, eine Geschichte, ein Thema ins Bild zu setzen. Eher ist sein Thema, wie sich eine Struktur, Striche, Linien und Farben zu einem ,,Bild" entwickeln. Dennoch enthalten seine Bilder, auch wenn sie nicht figurativ sind, fast immer figurative Elemente, Assoziationen oder Andeutungen, die beim Malen entstehen und sich verdichten.

Oft sind sie nicht auf den ersten Blick sichtbar (das Offen-Sichtliche interessiert ihn nicht), werden ironisch verfremdet und relativiert. Und oft ist der Betrachter verunsichert, ob Schiffer das meint, was man zu sehen glaubt.

Rainer Schiffer: Formen und Farben, von Professor Dieter Kraemer
Jedes künstlerische Schaffen einschließlich seiner Formgebung ist die Organisation menschlicher Erfahrung. Aus dem Nichts kommt nichts. Kunst aus dem Nichts setzte voraus, dass dieses Nichts das ostasiatische Nichts wäre, die Leere als Bedingung des entstehen Könnens.
Die Malerei von Rainer Schiffer ist ohne diese grundsätzliche Erfahrung kaum vorstellbar. In ihr herrscht eine Konzeption vor, bei der Form (und Farbe) gleichgesetzt werden mit Bewegung. Form ist da nichts Statisches, in sich Ruhendes, sondern etwas, was sich erst in seiner Bewegung manifestiert. Die unterschiedlichen Facetten dieser Malerei haben unterschiedliche Namen: un art autre, art informel, Tachismus, action painting, abstrakter Expressionismus, abstrakter Impressionismus.